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![]() KIV-Ruhrgebiet e. V. Witten - AktuellWertvolle Tipps zur Bienenpflege von Gerhard Liebig |
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„Ruhrstadt-Imker Aktuell“ vom 22. März 2020Es honigt!Trachtbeobachtung per Internet lohnt sich
In Kürze:
Das Wetter: Der April zeigt sich von Anfang an von seiner sommerlichen Seite. Und das Wetter soll auch so bleiben (Abb. 4) Die Pflanzenwelt: Das Große Blühen hat Mitte/Ende März eingesetzt und wird seitdem auch von den Bienen genutzt (Abb. 2 und Abb. 4). Die Völker: Seit Mitte März brüten sie „wie die Weltmeister“. Die stärkeren Völker haben zurzeit bereits mehr als 30.000 Brutzellen. Die Völker wachsen rasant und tragen Tag für Tag viel Nektar und Pollen ein. Die Schwarmzeit wird im April beginnen. Der Imker: Für das Erweitern gibt es kein „zu früh“, sondern nur ein „zu spät“. Und: Eine Brutraumzarge ist auf jeden Fall zu wenig. Wärmeschiede waren und sind nicht notwendig. Zum aktuellen TrachtgeschehenSeit Ende März 2019 steht das Volk Nr. 1 am Bienenstand „BiMuDU“ (Bienenmuseum Duisburg) auf einer TrachtNet-Stockwaage. Seine Daten können im Internet abgerufen werden mit dem Link: https://dlr-web-daten1.aspdienste.de/cgi-bin/tdsa/tdsa_client.pl. Das Volk „BiMuDU 1“ steht auf der Waage 1276. Wenn man diese Nummer für das Jahr 2020 auswählt und außerdem die Mittelwerte der in Deutschland, in NRW, im Regierungsbezirk Düsseldorf und im Landkreis Duisburg aufgestellten Waagen anklickt, erscheint die folgende Graphik (Abb.1). Man kann die Graphik auch um die Daten von 2019 erweitern. Wenn man dem Verlauf einer Kurve mit der Maus folgt, wird man auch über die Anzahl der Waagen informiert, von denen der entsprechende Mittelwert gebildet wurde. Abb.1 : Die kumulierte Gewichtsänderung der Waage 1276 im Vergleich mit den Mittelwerten der Waagen, die in Duisburg bzw. im Regierungsbezirk Düsseldorf bzw. in NRW stehen und täglich Daten melden. Die Zunahmen im April sind leichter zu unterscheiden, wenn die Gewichtsänderungen nach einem „Download“ als Säulendiagramm dargestellt werden (vgl. Abb. 2). Abb. 2 : Die Gewichtsveränderungen von 8 an „Rhein und Ruhr“ stehenden Waagen in den Monaten Januar, Februar, März und Anfang April 2019 im Vergleich mit den Mittelwerten der TrachtNet-Waagen des Regierungsbezirks Düsseldorf, des Bundeslandes NRW und von Deutschland. Von den Waagen 1123 und 1294 wurden im April keine Daten aufgezeichnet. Abb. 3 : Der Vergleich der Gewichtsänderungen der TrachtNet-Waage 1276 im April 2019 mit den Schwankungen der Tageshöchsttemperatur der Wetterstation Essen. Die Datenquelle der Wetterstation ist https://www.wetteronline.de/wetterdaten/bochum. Abb. 4 : Der Vergleich der Gewichtsänderungen der TrachtNet-Waage 1276 im März/April 2020 mit den Schwankungen der Tageshöchsttemperatur der Wetterstation Essen vom 11. März 2020 bis 6. April 2020. Außerdem sind eingetragen die Temperaturprognosen für die zweite Aprildekade. Die Datenquelle der Wetterstation ist https://www.wetteronline.de/wetterdaten/bochum. Was ist am Bienenstand zu tun, wenn noch nicht geschehen?Zwei-Zargen-Völker erhalten den Honigraum über Absperrgitter und gleichzeitig einen Baurahmen, der in die obere Brutraumzarge an Position 2 oder 9 (bei 10 Waben-Zargen) gehängt wird. Dazu wird eine Randwabe entnommen. Wenn sie Winterfutter enthält wird sie für die ab Ende April anstehende Ablegerbildung aufbewahrt. Eindrücke – bei der Völkerdurchsicht mit laufender Kamera festgehaltenBild 1: Dieses Volk wurde in 2018/19 einräumig überwintert und erhielt Anfang April 2019 den Honigraum als zweite Zarge über Absperrgitter. Die Erweiterung nach unten blieb aus. Das Ergebnis: Der Gitterboden wurde bis Anfang Mai mit Drohnenbau gefüllt. Nur eine Zarge mit 10 Zanderwaben als Brutraum ist eine Zarge zu wenig! Bild 2: Am 1. Februar 2020 wurde der Futtervorrat der am Bienenstand BiMuDU stehenden Völker überprüft und dabei auch in die Völker geguckt. Das auf der TrachtNet-Waage 1276 stehende Volk 1 saß unter der Folie in 6 Wabengassen und .... Bild 3: .... eher und anscheinend dichter – am 1. Februar! – in der unteren Zarge als in der oberen. Bild 4: Am 6. April 2020 wurde vor dem Aufsetzen des Honigraumes die Volksstärke von BiMuDU1 durch Ankippen der oberen Brutraumzarge – im Bild von vorne – beurteilt. Beide Zargen waren dicht besetzt. Zwischen den Zargen war etwas Drohnenbrut angelegt. Bild 5: Drohnenbrut fand sich auch auf den Brutwaben der oberen Brutraumzarge. Die Brutnestkugel war zweigeteilt, etwas mehr als die Hälfte war oben auf 6 Waben, die kleinere Hälfte unten. Die Zweiteilung des Brutraumes wirkt sich nicht negativ auf die Brutleistung aus! Bild 6: Eine besonders schöne Brutwabe wurde in der oberen Brutraumzarge von Volk BiMuDU 4 entdeckt, das wie alle anderen Völker mit einem „nicht angepassten“ Brutraum und ohne Wärmeschiede geführt wird. Die wenigen brutfreien Zellen im Brutnest sind mit Nektar gefüllt. Die andere Seite der Wabe sah genauso aus. Allein auf dieser Wabe schlüpfen bis zum 18. April etwa 5000 Bienen, die ohne „Heizzellen“ –die es in keinem Bienenvolk gibt, sondern nur in der Vorstellung von „Schaukastenwissenschaftlern“ – aufgewachsen sind. Wenn diese dann als Ammenbienen keine Arbeit finden, weil die Königin in der angelaufenen Frühjahrstracht weniger Eier legt und in der Folge der Pflegebedarf zurückgeht, dann kann leicht Schwarmstimmung aufkommen, besonders bei den Völkern, die stark über- und ausgewintert haben, über offenem Gitterboden und ohne Wärmeschiede.
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