Die ersten Völker –wenn auch nur wenige– sind Mitte April in Schwarmstimmung geraten. Bei der Mehrzahl hat die frühe Erweiterung in Verbindung mit dem Einhängen des Baurahmens vorbeugend gewirkt. Ein solcher Effekt ist auch von den folgenden Eingriffen, dem Schneiden der Drohnenbrut und vom ersten sanften Schröpfen zu erwarten, wenn diese Maßnahmen frühzeitig erfolgen, wie es am Bienenstand CD geschehen ist (Tab. 1). Lediglich bei einem der 16 dort stehenden Völker wurde am 27. April bei der Kippkontrolle eine bestiftete Schwarmzelle entdeckt und bei der folgenden Kontrolle aller Brutraumwaben keine weitere. Das betreffende Volk Nr. 6 ist noch nicht einmal das stärkste Volk am Stand, was wieder einmal zeigt, dass während der Schwarmzeit alle Völker, nicht nur die stärksten, fortlaufend zu kontrollieren sind.
Nach der Völkerkontrolle und dem Schröpfen wurde vier Völkern die zweite Honigraumzarge gegeben, so dass 8 von 16 Völkern mit zwei Honigraumzargen in den Mai gestartet sind. Die nächste Kippkontrolle steht am 4. Mai an. Bis dahin soll das Wetter laut Wetterprognose vom 1. Mai wechselhaft und regnerisch bleiben (https://www.wetteronline.de/wettertrend/bochum) und nach einem sommerlichen Intermezzo am 6., 7. und 8. Mai wieder kühl werden. Ob diese Prognose zutrifft? Wir werden es erleben.
Die Schwarmzeit hat Mitte April begonnen. Bis Ende Juni sind Schwarmkontrollen im Abstand von 7 Tagen durchzuführen. Wenn die Kippkontrolle zum Befund „in Schwarmstimmung“ führt, muss das betreffende Volk „durchgeschüttelt“ werden. Dabei wird jede Wabe des Brutraumes gezogen und auf beiden Seiten besonders an den Wabenrändern genau inspiziert. Alle Schwarmzellen werden zerstört. Das Ergebnis der Durchsicht wird in einem Protokoll festgehalten und zu Hause in eine Excel-Tabelle eingetragen (Tab. 1).
Wenn der beim Aufsetzen des Honigraumes gegebene Baurahmen mit verdeckelter Drohnenbrut gefüllt ist, wird dieser entnommen und gegen einen leeren getauscht oder ausgeschnitten. Die ausgeschnittene Drohnenbrut wird in einer verschließbaren Box gesammelt und später eingeschmolzen.
Mit dem Schröpfen von „Brutbrettern“ (mit viel verdeckelter Brut) und ihren ansitzenden Bienen (und ohne Königin!) kann dem Auftreten von Schwarmstimmung begegnet werden.
1 Brutbrett + 1 Futterwabe + 1 Mittelwand = 1 Brutableger. Auf dem Brutbrett sollte auch etwas jüngste Brut zum Nachschaffen sein. Bei schwachem Bienenbesatz des Brutbrettes werden die Bienen von einer zweiten (Brut-)Wabe –willkommen ist auch der Bienenbesatz der entnommenen Drohnenbrutwabe– in die vorbereitete Ablegerkiste dazu geschüttelt. Beim geschröpften Volk kommt an die Stelle des entnommenen Brutbrettes eine Mittelwand. Der Brutableger wird außerhalb des Flugkreises mit kleinem Flugloch aufgestellt. Für den Transport werden die drei an eine Seite gehängten Waben mit zwei Pinnwandnägeln arretiert.
Wer viele Völker hat (mehr als 6) bildet mit den geschröpften Brutwaben und Bienen einen Sammelbrutableger und startet mit ihm die „Völkervermehrung in vier Schritten“ mit integrierter Königinnenaufzucht.
Jungvölker, die bisher nur in einer Brutraumzarge sitzen und Mitte April über Absperrgitter den Honigraum erhalten hatten, werden nach unten erweitert, auch wenn auch bei ihnen der Honigraum noch (fast) leer ist. Im Unterboden errichteter Wildbau wird vorher entfernt.
Tab. 1. Protokoll der Völkerkontrolle am Bienenstand CD vom 27. April. Die Anzahl der von Bienen besetzten Wabengassen wird mit einem Blick von oben in jede Zarge beurteilt. Diese Einschätzung wird beim Abheben oder Ankippen einer Zarge mit einem Blick von unten überprüft.
Die Zargen I und II bilden den Brutraum, die Zargen III und IV den Honigraum. Beim Trennen der Zargen wird das Verhalten der Bienen mit Noten beurteilt (Notenschlüssel in Tab. 2) und erst danach bei Bedarf der Raucher eingesetzt. In der Spalte „Schwarmzellen“ wird die Anzahl der gefundenen Schwarmzellen eingetragen und dabei zwischen „mit Ei“/„ mit Larve“/„bereits verdeckelt“ unterschieden.
14 Völker wurden geschröpft. Mit den geschröpften Waben wurden zwei Sammelbrutableger gebildet, die an einem anderen Bienenstand aufgestellt wurden. Bei allen Völkern war der am 8. April gegebene Baurahmen ausgebaut und mit Drohnenbrut gefüllt. Bei 13 Völkern wurde die überwiegend verdeckelte Drohnenbrut geschnitten. Bei dem Volk 16 war das bereits am 20. April gemacht worden. Sein Baurahmen war wieder ausgebaut und mit Drohneneiern und Drohnenlarven belegt. Vier Völker erhielten die zweite Honigraumzarge.
Tab. 2. Der Notenschlüssel für die Beurteilung des Verhaltens der Bienen eines Volkes. Die Noten werden bei jeder Völkerkontrolle gegeben und am Ende des Bienenjahres ausgewertet. Das Ergebnis wird bei der Auswahl der potenziellen Zuchtmütter berücksichtigt.